Der Start: Hans Hund steigt in seinem Transporter – unter dem Auto liegt sein Sohn Alexander
EINE GARAGEN-GESCHICHTE
Bis 1981 arbeitet Hans Hund in einem Konzern als Elektro- und Kälteanlagenbaumeister. Nach nur drei Monaten wird ihm ein Wechsel in der Zentrale angetragen, was für ihn eine Karriere-Chance ist. Aber die Familie von Hans Hund ist noch sehr jung und hat gerade erst privat gebaut. „Irgendwie war es der richtige Zeitpunkt. Ich wollte immer selbständig arbeiten“, erläutert Hans Hund. Er gründet sein eigenes Unternehmen – mitten in der schweren Rezession, die durch die zweite Ölkrise ausgelöst wurde.
Der erste Firmensitz ist die heimische Garage. Seine Frau steht an seiner Seite. Sohn Alexander erinnert sich noch an die Anfänge. Den Lieferwagen. Die volle Garage. Die ersten Aufträge kommen aus dem erweiterten Bekanntenkreis. Alle arbeiten hart. Das Unternehmen beginnt zu wachsen. Durch eine vergleichende Prüfung wird Hans Hund kurz darauf auch zum Meister für Lüftungstechnik.
1985 kauft er ein Grundstück mit kleinem Gebäudetrakt an der Sporker Ringstraße. Die Garage ist längst zu klein. 1986 wird der erste Neubau des Unternehmens, eine 330 Quadratmeter große Halle, auf diesem Grundstück eingeweiht. Zwei Jahre später kommt die erste richtig große Aufgabe auf Hans Hund zu. Er soll einen Trocknungsofen für einen Keramikhersteller bauen. Der Auftraggeber hat viel Höhe, aber keine Fläche zur Verfügung. Also baut der heutige Senior einen Trocknungsofen mit zwei Ebenen und einer Art integriertem Aufzug. Um das beherrschen zu können, arbeitet Hans Hund mit der Fachhochschule Gelsenkirchen zusammen. Es geht um einen möglichst gleichmäßigen Wärmestrom. Das Projekt gelingt.
Dem ersten kleineren „Test“-Ofen folgt ein weiterer Auftrag. Es sollen Trocknungsöfen konstruiert und gebaut werden, die spiegelglatte Oberflächen sicherstellen. Und sie sollen energiesparend arbeiten. Hund schafft das, indem er die Abwärme der benachbarten Keramiköfen nutzt. Die Installation der Anlagen ist zugleich der erste Ferienjob von Sohn Alexander.
1999 kommt das Gewerk Heizung und Sanitär hinzu. Ab dem Jahr 2000 kann Hans Hund nicht mehr mit auf die Baustellen fahren. Er muss sich um die Verwaltung seines Unternehmens kümmern. Neun Jahre nach der Einweihung der Halle, musste diese in 2005 schon wieder erweitert werden. Ein Bürotrakt entsteht. Und die Gebäude sind neun Jahre später abermals zu klein. Deshalb plant die Hans Hund GmbH komplett neu und bezieht 2014 den Neubau im Gewerbegebiet Holtwick.
5.500 Quadratmeter Grundstück, 800 Quadratmeter Büro- und Sozialflächen, 2.200 Quadratmeter Lagerhalle und Werkstatt sowie Außenlager, Rangierflächen und Parkplätze. Eine große Investition für das Unternehmen. Der Umzug wird mit viel Engagement der Mitarbeiter/-innen während des laufenden Betriebs abgewickelt. Dafür sind Senior und Junior noch immer dankbar. Die Einweihung findet mit einem großen Fest und einem gut besuchten Tag der offenen Tür im späten Frühling, am 28. und 29. Mai, statt.
Über 50 Mitarbeiter sind mit nach Holtwick gezogen. Jeden Morgen verlassen 35 eigene Fahrzeuge den Hof. Gleichzeitig sind einige Servicefahrzeuge in Deutschland und Europa unterwegs. Die Aufträge werden den Mitarbeitern über digitale Systeme in die Navigationsgeräte zugespielt. Das Team kann die Stunden mobil erfassen. Wie die Auftragsplanung ist auch die Organisation digital. Den Überblick behalten auch hier die für die Gewerke verantwortlichen Meister.
Immer wieder stellt Familie Hund die Frage: Was ist wirklich wichtig? Das Miteinander in der Firma und mit den Kunden steht an erster Stelle. Sie achtet darauf, wie sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Geschäftsleitung gegenseitig und untereinander wahrnehmen. Sie achten darauf wie Kunden behandelt werden und wie die wiederum das Unternehmen betrachten. Hans und Alexander Hund machen sich viele Gedanken dazu, was gute Führung ausmacht und welche sozialen Möglichkeiten sie ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am Arbeitsplatz und darüber hinaus bieten können. Kurz: Hans und Alexander Hund und ihre beiden Familien übernehmen Verantwortung.
HISTORIE DES UNTERNEHMENS IM ÜBERBLICK
1981 Unternehmensgründung durch Elektromeister Hans Hund in einer Garage
1985 Ausweitung des Geschäftsfeldes auf den Bereich Lüftungstechnik; Umzug in eine neue 300 Quadratmeter große Halle in Bocholt-Spork
1999 Aufnahme der Gewerke Heizung und Sanitär in die Angebotspalette
2005 Anbau eines Bürotraktes
2008 Eintritt von Alexander Hund ins Unternehmen; das Unternehmen expandiert stark
2013 Eintritt Alexander Hund in die Geschäftsführung
2014 Umzug des Unternehmens nach Bocholt-Holtwick – 1.800 Quadratmeter Lagerfläche, 400 Quadratmeter Werkstatt, 800 Quadratmeter Büro.